The Big Sleep, Howard Hawks, USA 1946 Mit Humphrey Bogart
«Privatdetektiv Philip Marlowe wird von einem Exgeneral beauftragt, einem Erpresser das Handwerk zu legen. Bei seinen Nachforschungen merkt er, dass sein Auftraggeber und dessen Töchter selbst in schmutzige Geschäfte verwickelt sind. Der Fall wird zu einem düsteren Labyrinth, aus dem der Detektiv nur mit knapper Not entkommen kann. Ein beispielhaftes Werk der «Schwarzen Serie» Hollywoods, das durch sein Klima der allgegenwärtigen Bedrohung, Amoralität und Korruption die gesellschaftlichen Umbrüche im Amerika der 40er-Jahre spiegelt.» Lexikon des internationalen Films
Philip Marlowe – verletzliche Männlichkeit
«Ich bin ein gelegentlicher Trinker, die Art von Kerl, die ein Bier trinken geht und in Singapur mit einem Vollbart aufwacht» (Philip Marlowe)
Der amerikanische Schriftsteller Raymond Chandler schuf in den 19-Dreissigerjahren die archetypische und später vielfach kopierte Figur des knallharten und dennoch verletzlichen Privatdetektivs, der sich in einer bösen Welt herumschlagen muss und versucht, seine moralische Integrität nicht zu verlieren. Der Film noir mit seiner radikal neuen Erzählweise des Chiaroscouro nahm diesen Typus des tough guy dankbar auf … – bis er (u.a. von Robert Altman) in den 19-Siebzigerjahren demontiert wurde. Die drei im Landkino präsentierten Chandler-Verfilmungen widerspiegeln die Entwicklung dieser Filmfigur und ermöglichen eine Auseinandersetzung mit deren Ambivalenz: in der Identifikation mit einem leidenden Helden oder in der ironischen Betrachtung einer erodierenden Männlichkeit. (Beat Schneider, Künstlerischer Leiter Stadtkino Basel)
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